Man hört die Frage immer wieder: Ist dieser Monitor bzw. dieses Display kalibrierbar? Ganz generell könnte man sagen, dass jeder Monitor kalibrierbar und profilierbar ist, nur hängt das erreichbare Ergebnis ganz entscheidend von der Qualität des Gerätes ab. Prinzipiell unterscheidet man zwei Verfahren der Monitorkalibrierung: die Hardware-Kalibration und die Software-Kalibration. Bei beiden Verfahren wird der Monitor mit verschiedenen Signalen (analog eines Testcharts, nur sequentiell) angesteuert und mit einem geeigneten messgerät (Colorimeter oder Spectralphotometer) Soll- und Ist-Werte verglichen. Bei der Hardware-Kalibration kommuniziert die Kalibrierungssoftware direkt mit dem Monitor und legt die Korrekturwerte in einer sog. Look Up Table (LUT) ab. Die Ansteuerung über die Grafikkarte erfolgt völlig linear. Bei der Software-Kalibration hingegen muss der Benutzer (soweit es geht bzw. technisch am Gerät überhaut möglich ist) Helligkeit, Kontrast, Farbtemperatur, etc. selbst einstellen. Die darüber hinaus notwendigen Korrekturen werden ebenfalls in eine LUT geschrieben, die sich in diesem Fall aber in dem ICC-Farbprofil befindet und bei Bedarf in die Grafikkarte geladen wird. Dieses Verfahren hat den Nachteil, dass durch die für die Korrektur verwendeten Bits der Dynamikbereich bzw. die Anzahl der darstellbaren Farben eingeschränkt wird. Je mehr korrigiert werden muß, desto schlechter das Ergebnis (Luminanzverlust, Abrisse). Fazit: Ein hardware-farbkalibrierbares Display ist in jedem Fall die beste Wahl. Ist dies nicht möglich, sollte ein Display verwendet werden, was von Haus aus eine gute Linearität besitzt und sich in allen Parametern per Hand einstellen lässt. Eine noch so gute Kalibrationssoftware und Messtechnik kann aus einem schlechten Gerät kein Proof- Display machen! |